angekettetes Rind

Statement VIER PFOTEN: BMEL plant offenbar, Gesetzentwurf bei der Anbindehaltung deutlich abzuschwächen 

VIER PFOTEN: Das ist ein Skandal und widerspricht den Vereinbarungen im Koalitionsvertrag! Für Tierleid darf es keine Ausnahmen geben

24.4.2024

Hamburg, 24. April 2024 – Wie das Online-Branchenportal Top Agrar heute berichtet, plant das Bundelandwirtschaftsministerium angeblich, den Landwirtinnen und Landwirten bei der Novellierung des Tierschutzgesetzes weiter entgegenzukommen. So soll die Übergangsfrist für die ganzjährige Anbindehaltung offenbar von fünf auf zehn Jahre verlängert werden. Auch kann der Betriebsinhaber die Anbindehaltung an etwaige Nachfolgerinnen und Nachfolger übergeben.

„Das ist ein Skandal und ein absolutes Armutszeugnis für das Bundeslandwirtschaftsministerium. Sollten die Informationen von Top Agrar korrekt sein, wird ein ohnehin schon schwacher Entwurf weiter verwässert. Das Verbot zur Anbindehaltung wäre damit nicht mehr das Papier Wert auf dem es geschrieben steht.

Nachdem das Bundeslandwirtschaftsministerium in einem ersten Entwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes die ganzjährige Anbindehaltung nach fünf Jahren verbieten wollte, ist nun aus dem Ministerium durchgesickert, dass das Verbot erst nach zehn Jahren kommen soll!  

Zudem war  geplant, dass die Anbindehaltung nach den fünf Jahren nur noch unter bestimmten Bedingungen möglich sein sollte – den Tieren sollte im Sommer zumindest Zugang zur Weide gewährt werden und in der restlichen Zeit zweimal die Woche Auslauf. Auch das ist an sich schon nicht tragbar für die Tiere. Doch zumindest sollte auch diese Art der Haltungsform irgendwann beendet werden, und zwar, wenn der Betriebsinhaber die Arbeit aufgibt. Nun soll auch das aufgeweicht werden. Es soll ermöglicht werden, den Betrieb weiterzugeben. Das heißt also: Die bereits heute klar tierschutzwidrige Anbindehaltung wird immer weitergehen. Wir sind fassungslos angesichts dieser Verschlechterung, die auch dem Koalitionsvertrag widerspricht. Der sieht nämlich ein Ende jeglicher Anbindehaltung nach zehn Jahren vor.

Wir fordern von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir: Für Tierleid darf es keine Ausnahmen geben! Die Anbindehaltung von Rindern muss endlich der Vergangenheit angehören."

Rüdiger Jürgensen, Mitglied der Geschäftsleitung VIER PFOTEN Deutschland

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier.

Oliver Windhorst

Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft

presse-d@vier-pfoten.org

+49 151 183 515 30

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

Jetzt Teilen!

Suche